Elektronische Rechnungen auf dem Vormarsch
Die Coronakrise hat 2020 zu einer allgemeinen Beschleunigung des digitalen Wandels geführt. So nahm die Zahl der Online-Einkäufe deutlich zu ebenso wie das Bedürfnis der Menschen, digital miteinander zu kommunizieren. Eine aktuelle Studie der Agentur für Verwaltungsvereinfachung (AVV) zeigt nun, dass die Pandemie die Belgier auch dazu gebracht hat, Rechnungen häufiger elektronisch zu empfangen und zu bezahlen.
1000 Belgier wurden online befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass diese Personen 2020 mehrheitlich (56 %) mehr elektronische Rechnungen erhalten haben. Für 33 % der Befragten hat das Jahr 2020 ihr Vertrauen in die elektronische Rechnungsstellung gestärkt. Und nicht weniger als 20 % der Befragten ergriffen die Initiative und baten ihre Lieferanten, die Rechnungen ab sofort elektronisch zuzustellen. Gleichzeitig zeigte sich fast die Hälfte (46 %) der Befragten damit einverstanden, dass Unternehmen ihre Rechnungen elektronisch versenden.
Wenn die Bürger dann gefragt werden, wie sie diese elektronischen Rechnungen erhalten möchten, ist die Antwort einhellig. Drei Viertel von ihnen würden gerne eine elektronische Rechnung per E-Mail erhalten, in das E-Mail-Postfach ihrer Wahl. Weit abgeschlagen folgen die Plattformen und Apps zur Verwaltung von Rechnungen, Belegen und/oder Kundenkarten. Die Präferenz für eine Plattform oder App nimmt mit zunehmendem Alter der Befragten ab. Die Ergebnisse zeigen, dass nur 30 % der Belgier Plattformen wie Doccle und My e-Box nutzen, obwohl deren Existenz immer mehr Bürgern bekannt ist.
Das Vertrauen ins Internet zur Abwicklung von Finanztransaktionen ist hoch, obwohl es durch die Pandemie nicht wirklich gestiegen ist. So hat sich das Vertrauen der Bürger in den Empfang und die Bezahlung elektronischer Rechnungen per Internet im Jahr 2020 auf einem recht hohen Niveau stabilisiert: Es ist weder gesunken noch gestiegen.
Ganz allgemein jedoch, außerhalb der Abwicklung von Finanztransaktionen, bleibt das Vertrauen in das Internet problematisch. Trotz der verstärkten Nutzung elektronischer Rechnungen infolge der Corona-Pandemie hat das Vertrauen der Belgier in „das Internet“ paradoxerweise nicht zugenommen. Zudem besteht immer noch ein gewisses Misstrauen gegenüber der Übermittlung von persönlichen Daten per Internet.
Schließlich müssen wir die digitale Spaltung berücksichtigen, die in den Zahlen zum Ausdruck kommt.